Biagio Mercadante wurde am 12. Mai 1892 in Torraca geboren und starb auch dort am 30. August 1971. Er war ein Maler, dessen Werk, parallel und indifferent zu allen Avantgarden, Tendenzen und Moden des 20. Jahrhunderts, authentisch im Raum eines provinziellen Lebens steht. Die Zeit ist hier stehen geblieben. Anfang des 20. Jahrhunderts war die lebendigste Kunst in Neapel noch die der Meister der großen Schule des 19. Jahrhunderts.
Nach dem Tod der beiden großen Erneuerer Morelli und Palizzi lernten die jungen Künstler der Zeit, darunter Mercadante, von Meister Michele Cammarano, die menschliche Figur zu gestalten, die Anatomie der Bäume darzustellen und die Felsen und Berge zu modellieren, die sich gegen den azurblauen Himmel abheben. Wir sehen leuchtende Landschaften und Skizzen des täglichen Lebens die mit breiten und effektiven Pinselstrichen dargestellt sind.
1927 war er Gründungsmitglied der "Gruppe Flegreo", die ihr Atelier in seinem Studio in Neapel im Viertel Porta Capuana hatte.
1964 wurde er zum Mitglied der Accademia Tiberina ernannt.
Er wurde als "lyrischer und antirhetorischer Künstler mit einem alten Geist der Heiligkeit des weiblichen Körpers" bezeichnet.
Es gibt kein anderswo für Mercadante, es gibt Torraca mit seinen Straßen, seinen Landschaften, seinen Kirchen, seinen Bäuerinnen, seinen Dreschplätzen, seinen Märkten; eine kleine, alte Welt von Gewohnheiten und Bräuchen, die sich nicht ändern und die im Zentrum seiner Kunst stehen. Nach seinem Tod widmete ihm seine Schwester, die Dichterin Gemma Mercadante, ein Gedicht mit dem Titel "Leere": "Seit du gegangen bist, ist die Welt leer. Doch deine Dinge sind unberührt, so wie du sie hinterlassen hast. Weder eine Stimme noch ein zitternder Ruf, nur ein Hauch von Weinen. Die Farben, sie sind jetzt verblasst, da dein Pinsel schweigt!"